Ziya Müezzinoglu

Diplomat und Politiker

* 5. Mai 1919 Kayseri

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 28/1978

vom 3. Juli 1978

Wirken

Ziya Müezzinoglu (= Sohn eines Müezzins) wurde am 5. Mai 1919 in Kayseri geboren. 1942 schloß M. in Ankara ein Studium der politischen Wissenschaften ab und wurde dann Inspektor im türkischen Finanzministerium. Diese zehn Jahre andauernde Tätigkeit war 1951 und 1952 mit wirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Studienreisen in die Schweiz und die Bundesrepublik verbunden. 1953 wurde er zum Finanzrat, 1959 zum Generaldirektor des dem Finanzministerium angeschlossenen Schatzamtes ernannt. Ein Jahr später übernahm er zusätzlich den Posten des Generalsekretärs der Internationalen Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC, später OECD).

Nach dem Sturz des Menderes-Regimes 1960 gehörte er eine Zeitlang der Verfassunggebenden Versammlung der Türkei an und wirkte maßgeblich an der Formulierung der neuen Verfassung mit. Er vertrat später die Türkei bei Finanz- und Wirtschaftsverhandlungen mit Jugoslawien, Griechenland, Österreich, Frankreich, Großbritannien und Deutschland und zahlreichen internationalen Organisationen und war schließlich Vorsitzender des interministeriellen Komitees, das mit der Vorbereitung der Assoziierung der Türkei an die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft beauftragt war. 1962 übernahm er im Range eines Staatssekretärs das neugebildete Planungsamt zur Verwirklichung des türkischen Siebenjahresplans.

Im Aug. 1964 löste M. Botschafter Mehmet Baydur in Bonn ab. ...